Nicht weit weg von der europäischen Elite
Am Champions Cup 2015 in Gran Canaria haben die Beachqueens den 9. Schlussrang unter 12 teilnehmenden Teams erreicht sowie den Fair Play Team Award erhalten.
Niederlage und Sieg am Starttag
Das Turnier startete für die Schweizerinnen mit dem Spiel am Donnerstagmorgen gegen den Club 100 Ondas aus Portugal. Die Motivation bei den Spielerinnen war spürbar, alle freuten sich extrem darauf, zu dieser Jahreszeit im heissen Gran Canaria den Center Court betreten und Beachhandball spielen zu dürfen. Zudem wurde das Team rechtzeitig auf dieses Turnier mit neuen, knallfarbigen Bikinis ausgestattet; an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle Sponsoren.
Nachdem die erste Halbzeit mit 14:15 äusserst knapp an die Portugiesinnen ging, nahm sich das Team vor, die zweite Halbzeit zu gewinnen und sich so ins Shootout zu retten. Gelingen wollte es nicht. Obwohl das Team die zweite Hälfte ausgeglichen gestalten konnte und somit das Golden Goal über den Sieger entscheiden musste, musste das Team die zweite Hälfte ebenfalls abgeben. Noch knapper.
Abhaken und weitermachen hiess die Devise, denn schon am Nachmittag warteten der Deutsche Meister aus Minden, Strandgeflüster Minden, auf die Aargauerinnen. Gegen Deutschland zu spielen war offensichtlich bereits Motivation genug, denn dies war sichtlich und spürbar. Während sich bei den Deutschen nur gerade zwei Spielerinnen in die Torschützenliste eintrugen, waren es bei den Beachqueens alle sechs Offensivspielerinnen. Auch die beiden Halbzeiten gegen Minden waren knapp, diesmal konnten aber die Beachqueens zwei Mal triumphieren, beide Male mit 12:8. Die Erleichterung war riesig!
Der Urschrei Korvalds
Am Freitag standen wiederum zwei Gruppenspiele auf dem Plan. Am Morgen gegen die OVB Beach Girls aus Ungarn und am Nachmittag gegen Skrim Kongsberg aus Norwegen, die Siegerinnen der letztjährigen Ausgabe. Gegen die OVB Beach Girls schienen die Beachqueens zumindest bei Spielbeginn nicht ganz bereit zu sein. Der Wurm steckte unübersehbar drin, so dass das gewohnte Spiel nicht aufgezogen werden konnte. Somit war es denn auch nicht sonderlich verwunderlich, dass die erste Halbzeit mit 17:8 ziemlich deutlich an die Gegnerinnen aus dem Osten ging. In der zweiten Halbzeit lief es den Beachqueens wieder besser; für das Shootout reichte es aber trotzdem nicht, denn die Ungarinnen gewannen 15:12 Wieder aber war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, fünf Spielerinnen warfen je vier Punkte in diesem Spiel.
So war das Ziel klar: Auch wenn der Gegner am Nachmittag noch etwas stärker einzustufen war als jener des Vormittags, wollten die Schweizerinnen einen Sieg davontragen und die Weichen in Richtung Viertelfinale stellen. Gelingen sollte es nicht!
Die Beachqueens zeigten gegen den Titelverteidiger aus Norwegen eine beherzte Leistung und gingen ans Limit. An dieses Limit mussten auch die Nordländerinnen gehen, denn sonst hätten sie verloren. Trotz der grossgewachsenen Verteidigungsspielerinnen, war der Flieger das Mittel gegen die Norwegerinnen, welche sowohl von den Kreisspielerinnen wie auch den Flügelspielerinnen immer wieder auf schöne Zuspiele hin souverän verwandelt wurden. Die erste Hälfte entschieden sie mit 16:12 für sich, die zweite erst im Golden Goal mit 17:16. Dem entscheidenden Treffer liess Korvald einen gewaltigen und selten gehörten Urschrei folgen. Dies untermauerte die starke Leistung der Beachqueens noch mehr, auch wenn das Spiel verloren ging.
Zwei Mal Kroatien zum Schluss
Die Zielvorgabe für das letzte Gruppenspiel am Samstagmorgen war somit klar. Ein Sieg gegen den kroatischen Meister BHC Dubrava musste her, ansonsten würden die Viertelfinalträume platzen. Auf eine verhaltene erste Halbzeit, die mit 16:12 für Dubrava endete, folgte eine umso stärkere zweite. Dort trugen die Beachqueens den Sieg davon, hatten die Kroatinnen mehrheitlich im Griff und gewannen nicht unverdient mit 15:9. Im anschliessenden Shootout flatterten dann aber die Nerven gehörig und es konnte nur ein Ball im Tor untergebracht werden, die Kroatinnen versenkten deren drei und begruben damit die Viertelfinalträume des Schweizer Teams. Dass ein grosses Ziel des Teams der Spass war und ist, und dass der Humor auch in so einem wichtigen Spiel trotz Niederlage nicht verloren ging, zeigte Jenny Jaun durch ihre Abwehr des letzten Schusses mittels sauber geschlagenen Rads; auch die Gegenspielerin konnte trotz Verwerfen nur noch lachen.
Im abschliessenden Klassierungsspiel am Samstagnachmittag gegen den zweiten kroatischen Vertreter, Detono Zagreb, entschieden die Beachqueens aber wieder für sich. In zwei knappen Halbzeiten behielten die Aargauerinnen jeweils die Oberhand. Zuerst mit 15:14, dann mit 14:10. Somit endete das Turnier wenigstens versöhnlich, auch wenn der sechste Rang – bei zwar nur 10 Teilnehmer - aus dem Vorjahr nicht wieder erreicht wurde, obwohl das Team mehr Halbzeiten wie auch mehr Spiele gewinnen konnte.
Jahresbeginn 2016 in Einsiedeln
Am Sonntagabend an der Playersparty wurden die Beachqueens aber dennoch ausgezeichnet. Sie holten wie schon im Vorjahr den Fairplaypreis, den „Strafenkönigin“ Angela Crameri abholte. Neben ihr waren auch Jasmin Burkhalter, Eliane Estermann, Irès Heynen, Jenny Jaun, Jenny Kunze, Karin Kurzbein, Nicole Odermatt, Jacqueline Ruesch, Manuela Strebel und Marianne van Weezenbeck für die Beachqueens im Einsatz. Als Coaches fungierten Tamara Schläpfer und erstmals Alessandro Crippa.
Trotz des 9. Ranges waren die Beachqueens nicht so weit von der Spitze entfernt, wie es aussieht. Das Team hielt mit den ganz Grossen Beachhandballteams hervorragend mit und brachte die drittplatzierten Norwegerinnen an den Rand einer Niederlage. Die beiden Ziele Spass und Fairplaypreis wurden erreicht. Die Stimmung im Team war hervorragend und alle hatten Spass. Dies war auch für alle Zuschauer ersichtlich. Die Resonanz von den Zuschauern wie auch von den anderen Hotelgästen war überragend.
Für das Team steht Anfang 2016 das Turnier in Einsiedeln als nächster wichtiger Termin an. Vom 1. bis zum 3. Januar werden die Beachqueens versuchen, am internationalen Turnier „zu Hause“ möglichst gut abzuschneiden und den Grundstein für eine erfolgreiche Schweizer und Europäische Beachtour zu lancieren.